IRLAND

Juli 2016

Ankunft in Dublin und Weiterfahrt nach Galway

Nach einem, etwa zweistündigen Flug bei schönstem Sonnenschein steigen wir gegen 11 Uhr Ortszeit in Dublin aus dem Flieger – und stellen fest, dass die Autovermietung, bei der ich am Tag vorher ein Auto gebucht hatte, per Mail mitteilt, dass der Buchungsvorgang nicht abgeschlossen werden konnte.

Zum Glück habe ich mich vor dem Urlaub schon übe alles Notwendige informiert. Zum Beispiel, welche Wagengröße ich möchte, ob Automatik oder Gangschaltung und natürlich welches die geeigneten Versicherungen für uns sind. Also wusste ich schon, was ich wollte, als ich dann am Flughafen unser Auto nochmal bestellt habe. Ich würde auch jedem empfehlen, sich vor der Reise schon genau darüber zu informieren, mit welchem Auto und welchen Versicherungen er oder sie sich am wohlsten fühlt.

Trotz der Vorbereitung gibt es allerdings ein kleines Missverständnis mit der Dame am Schalter und statt einem Mittelgroßem Wagen steht auf meiner Rechnung ein Mittelklassewagen. Dadurch erhöht sich leider auch der Preis.

Etwas nervös werde ich jetzt auch, vor dem Fahren auf der linken Seite habe ich sowieso Respekt und dann noch mit einem größeren Auto, als ich es erwartet hatte? Zuerst ein mal müssen wir jedoch vom Terminal zum Carpark kommen. Der Shuttlebus-Fahrer ist zum Glück sehr nett und nimmt mir schon etwas die Angst vor den irischen Straßen. Während unserer Fahrt mit ihm erklärt er uns schon die wichtigsten Regeln und worauf wir beim links fahren achten müssen. Denn außer einem älteren Ehepaar aus Holland, hat noch niemand im Shuttle Erfahrung mit rechts-lenkenden Autos gemacht. Dafür waren die beiden aber auch die einzigen, die noch keine Ahnung hatten, wo sie hinwollten. Das wissen wir zum Glück schon: einmal quer über die Insel nach Galway.

Beim Carpark angekommen, erklärt mir der nette Fahrer noch mein Auto für die nächsten fünf Tage, ein Renault Fluence. In Deutschland käme mir das Auto wahrscheinlich gar nicht so groß vor, aber so viel Auto links von mir zu haben bin ich einfach nicht gewöhnt. Naja, irgendwie muss es ja klappen, ich bin schließlich als einzige Fahrerin eingetragen, denn eine weitere Person unter 25 wäre uns einfach zu teuer gewesen.

Also Motor an und los geht’s. An der ersten Kreuzung muss gleich mal rechts abbiegen. Nach dieser Feuerprobe fühle ich mich schon etwas sicherer, aber richtig aufatmen kann ich erst auf der Autobahn. Es ist zwar sehr seltsam, ständig von rechts überholt zu werden, und ich habe ständig den Drang, nach rechts zu fahren, aber immerhin kann ich mich auf der geraden Strecke an das neue Fahrgefühl gewöhnen. Ich empfehle auch allen, die das erste Mal „falschrum“ fahren, in der Nähe einer Autobahn zu beginnen. Dort kann man sich leichter mit der ungewohnten Fahrweise und dem fremden Auto anfreunden, da die Autobahnen in Irland nicht so überfüllt sind wie in Deutschland und die Iren im Allgemeinen ganz entspannte Autofahrer sind.

Blick auf den noch benutzen Friedhof 

Nachdem wir nun einigermaßen entspannt auf der Autobahn gekommen sind, können wir uns überlegen, wie der weitere Tag aussehen soll. Ich habe gelesen, dass auf der Strecke von Dublin nach Galway einige sehr schöne Ruinen liegen sollen. Richtig vorbereitet haben wir uns allerdings nicht, ein bisschen Spontanität mag ich im Urlaub nämlich immer besonders gerne. Dank Auslands-Handytarif schauen wir also im Internet nach, was sich so auf der Strecke befindet. Schnell wird Franzi fündig. Wir fahren zur Kloster-Ruine Clonmacnoise.

Mit den keltischen Grabkreuzen und den Ruinen am Rande des Flusses Shannon wirkt die Anlage wirklich wie aus einem irischen Bilderbuch. Sogar die Kühe, die an den Flussauen weiden passen perfekt in unser Bild von Irland. Für den ersten Tag auf jeden Fall eine gute Einstimmung auf das Land.

Einzig, dass kaum Wolken zu sehen waren und die Temperaturen auf 27°C steigen überrascht uns ein wenig. Bisher war mir Irland immer als verregnete kleine Insel im Atlantik bekannt. In vielen Reiseberichten hatte ich sogar gelesen, dass die Iren schon die Übersteigung der 20-Grad-Marke als etwas besonderes ansehen. Jedoch sollte sich dieses Bild, das wir von Irland hatten, im Laufe unseres Besuches ändern.

Kuh am Ufer des Rivers Shannon

In diesem Gebäude feierte Papst Johannes Paul II 1979 seinen Gottesdienst in Clonmacnoise

CLONMACNOISE

Clonmacnoise ist eine Klosterruine im Irischen County Offaly. Das Mitte des 6. Jahrhunderts erbaute Kloster liegt am River Shannon inmitten eines gut verzweigten Netzes von Handeslstraßen. Aufgrund seiner Lage wurde das Kloster bald zu einem Zentrum der Religion, der Bildung, des Handwerks und des Handels. Im 9. Jahrhundert war es zusammen mit Clonard die bekannteste Klosteranlage Irlands und Gelehrte aus ganz Europa kamen dorthin, um sich fortzubilden. Über die Jahrhunderte hatte es immer wieder enge Verbindungen zu irischen Königshäusern. Zwischen dem 8. und 12. Jahrhundert wurde das Kloster mindestens 40 mal angegriffen, aus der Zeit stammen auch die Stein-Gebäude. Diese ersetzten die leicht zu zerstörende Holzbauweise der vorherigen Jahrhunderte.

Im 12. Jahrhundert begann der Niedergang der einst so großen Klosteranlage. Das Handelszentrum verlagerte sich nach Athlone, einer Stadt ca 20km nördlich von Clonmacnoise, und im Laufe der Jahre begannen die Gebäude zu verfallen.
Heute ist die Anlage in der Hand des „Office of Public Works“. Seinen letzten Höhepunkt hatte das Kloster im Jahre 1979, als Papst Johannes Paul II dort während seines Irland Besuchs eine Messe hielt.

Blick auf das ehemalige Hauptgebäude

Auf dem Weg von Clinmacnoise zu unserem B&B in Galway muss ich mich mit dem Wagen noch durch einige enge irische Straßen zwängen. Als ich dann endlich bei unserer Unterkunft ankomme, bin ich nur noch erschöpft von der anstrengenden Fahrt und froh, dass der Wagen ohne eine Schramme auf seinem Parkplatz steht. Gerne würde ich mich jetzt einfach nur aufs Bett werfen und schlafen. Aber wenn man schon in Irland ist, muss man natürlich auch in den Pub gehen. Also machen wir uns nach einer kurzen Ausruhphase wieder auf und suchen den nächsten Pub. Der hat leider um diese Uhrzeit – inzwischen ist es schon halb 10 – kein Essen mehr. Also lassen wir den ersten Tag in Irland stilecht mit einem Cider ausklingen und besprechen schonmal die Pläne für den nächsten Tag.

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