Am vierten Tag unserer Reise machen wir uns auf den Weg zu den Aasleagh Falls. Diese sind nördlich von Galway im Connemara Nationalpark gelegen.

Der Weg dorthin führt – wie könnte es in Irland anders sein – durch eine malerische Lnandschaft, vorbei an sanften Hügeln und Kuhweiden. Ich muss auf den gewundenen sehr langsam fahren, hinter jeder Kurve könnte es sich eine Schafherde auf der Straße gemütlich gemacht haben. Und nicht nur sehe ich die Schafe im Straßengraben erst kurz bevor ich sie erreiche.
Dabei würde ich mich viel lieber auf die Landschaft um mich herum konzentrieren. Am Himmel hängen schwere Regenwolken, doch es regnet den ganzen Tag nicht. Umso beeindruckender ist dafür der Kontrast, wenn die Sonne durch die Wolken bricht und Teile der Hügel in sattem Grün leuchten.

Die Aasleagh Falls

Das letzte Stück Straße zu den Aasleagh Fällen ist steil und eng, aber dann haben wir es geschafft. Am Parkplatz werden wir von einem Esel erwartet, der dort seine Weide hat – natürlich bekommt der erst einmal Streicheleinheiten bevor wir weitergehen 😉 .

Ich hatte gehofft, dass man zu den Aasleagh Fällen wandern muss, allerdings ist es vom Parkplatz nicht weit. In ca 100 Metern haben wir unser Ziel erreicht. Wir überqueren eine kleine Brücke und stehen schon am moorigen Sammelbecken vor den Wasserfällen. Die sind leider nicht annhähernd so imposant, wie ich sie mir erhofft hatte, was aber nicht schlimm ist, schön sind sie trotzdem.
Der Fluss Erriff fällt hier ein paar Meter nach unten, bevor er über ein Bett an kleinen und größeren Steinen weiterplätschert auf seinem Weg zum Killary-Fjord ein paar Kilometer weiter.

Ich finde es einfach entspannend dem Wasserplätschern der Fälle zuzuhören. Wir setzen und auf einen Stein und lassen die Farben der irischen Landschaft auf uns wirken. Ich habe das Gefühl, nirgendwo sind die Farben strahlender und satter als in Irland. Besonders gut gefallen mit die Blumen, die sich am Auffangbeckern der Wasserfälle angesiedelt haben, immer wieder finden sich leuchtend orangefarbene Lilien-Büschel zwischen weißem Wiesenbärenklau und grünem Schilf.

Aughnanure Castle

Auf dem Rückweg wollen wir uns noch ein altes Schloss anschauen, welches genau wissen wir allerdings noch nicht, wir sind auf unserem Weg zu den Wasserfällen an einigen Wegweisern vorbei gefahren und wollen uns jetzt für eines entscheiden. Spontan biegen wir zum „Aughnanure Castle”, einer im 16. Jhdt gebauten Burg, ab. Das Wort Aughnanure kommt vom irischen Achadh na nIur, was „ein Feld voller Eiben bedeutet“. Da die Burg allerdings einer von ca 200 Wohntürmen im County Galway ist, gibt es trotz eines gut erhaltenen Turmes nicht so viel zu entdecken. Nach einer kurzen Besichtigung der Anlage und ihrer Bewohner, machen wir uns also wieder auf den Weg nach Galway um dort den Abend ausklingen zu lassen.